Es gibt auch für den versierten Coach einige Risiken, die ihn direkt betreffen. Der Coach kann sich vor solchen Problemen nur durch Lebens- und Berufserfahrung, eine selbstkritische Einstellung und durch regelmäßige Supervision der eigenen Arbeit schützen.
- Die Urteile und Schlussfolgerungen des Coachs sind auch immer von seiner eigenen Persönlichkeit, Erfahrungen, Lerngeschichte usw. abhängig („Relativitätstheorie“).
- Der Coach darf sich nicht durch den Halo-Effekt täuschen lassen. (Hat man dem Klienten eine positive (negative) Eigenschaft zugeschrieben, so neigt man mit größerer Wahrscheinlichkeit dazu, ihm weitere positive (negative) Eigenschaften zuzuschreiben.)
- Der Coach darf nicht einseitig parteiisch werden. Dies kann besonders bei coachenden Vorgesetzten zum Problem werden, da sie sowohl der Organisation wie auch dem Klienten gegenüber verpflichtet sind. Wirkliche Beratung kann nur dann stattfinden, wenn die Interessen des Klienten eindeutig in den Vordergrund gestellt werden. Dies muss bereits zu Beginn des Coachings beiden Seiten bewusst sein.
- Es sollte vom Coach nicht vergessen werden, dass er seine Tätigkeit gegen Bezahlung ausübt. Er darf nicht der Versuchung erliegen, seine Neutralität zu verlieren, indem er eine narzisstische Befriedigung dem Honorar vorzieht.
- Der Klient darf nicht zur Kompensation eigener, unerfüllter Wünsche benutzt werden („Heldenprojektion“). Der Coach muss aufgrund seiner Selbsterfahrung seine eigenen, unerledigten Probleme kennen und darf diese nicht auf den Klienten übertragen.