Cover: Toolbox Systemisches Resilienz- und Gesundheitscoaching
Ute Zander-Schreindorfer

Toolbox Systemisches Resilienz- und Gesundheitscoaching

Rezension von Maria Peter

3 Min.

Der Titel des Buches macht neugierig. Denn nicht nur in Unternehmen, auch in der privaten Coaching-Praxis gewinnen die Themen Resilienz und Schutz der eigenen Gesundheit immer mehr an Bedeutung. Das Buch verspricht praxisnahe Tools, die Lösungsprozesse im systemischen Resilienz- und Gesundheits-Coaching effektiv und nachhaltig anstoßen.

Ute Zander-Schreindorfer hat ihre Privatpraxis für Systemische Therapie und Hypnotherapie in Taufkirchen/Vils und ist Geschäftsführerin der ZS Consult GmbH. Darüber hinaus ist sie als Dozentin an verschiedenen Lehrinstituten tätig. Sie hat ihr Handbuch mit 143 Seiten eher schmal gehalten und beschreibt im Vorwort ihre eigene Entwicklung im Zusammenhang mit der Resilienzforschung. Hier klingt an, dass das Buch für Coaches, Berater und Beraterinnen sowie Therapeuten und Therapeutinnen geschrieben wurde, die bereits über Basiswissen im systemischen Wirken verfügen. 

Das Buch ist in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Teil widmet sich Zander-Schreindorfer den Grundlagen eines systemischen Resilienzkonzepts. Hintergründe der Resilienzforschung erhalten hier ebenso Aufmerksamkeit wie die theoretische Auseinandersetzung zwischen Salutogenese und Resilienz. Des Weiteren beschreibt die Autorin, wie sich das systemische Resilienz- und Gesundheits-Coaching von anderen Coaching-Ansätzen unterscheidet. 

Positiv sticht hervor, dass klar und nachhaltig beschrieben wird, wie die systemische Haltung hier einen Unterschied macht. Aus systemischer Perspektive betrachtet werden Menschen in ihrem Gesamtzusammenhang mit Teams, Organisationen und Umfeld gesehen – Veränderung erfolgt somit nachhaltig statt fragmentarisch. Der erste Abschnitt endet nach 45 Seiten mit einer Beschreibung der Resilienzfaktoren und des Resilienz-Coaching-Modells der Autorin, auf dem die Struktur des Buches basiert. 

Hauptaugenmerk des Buches liegt laut der Autorin auf dem zweiten Abschnitt. In diesem konzentriert sich Zander-Schreindorfer auf verschiedene Tools der Resilienz-Coaching-Praxis. Diese werden in die acht Phasen des oben genannten Modells sortiert, sodass sich acht Kapitel ergeben: 

  1. Kontext- und Auftragsklärung
  2. Analyse und Standortbestimmung
  3. Achtsamkeitstraining und Stressbewältigung
  4. Gesunde Grenzen setzen
  5. Mentale Stärke und innere Erlaubersätze finden
  6. Proaktivität und Handlungsspielräume erweitern
  7. Soziale Netzwerke und Beziehungen
  8. Transfer

Vor jedem Kapitel werden die enthaltenen Tools kurz genannt, was die Übersichtlichkeit des Buches unterstützt. Alle Tools folgen in ihren Beschreibungen dem gleichen Aufbau. Zuerst wird eine Quelle angegeben, dann folgt das Ziel des Tools und die Einordnung in eine der acht Coaching-Phasen. Anschließend wird das Vorgehen ausführlich beschrieben und durch Praxistipps ergänzt.

Für mich persönlich sind nicht alle Beschreibungen gelungen. Zudem werden sie teilweise mit Bildern unterstützt, die sehr unterschiedliche Stilrichtungen aufweisen. Teils sind es integrierte Grafiken zur Veranschaulichung, teils Bilder aus Seminaren oder Coachings. Das ist visuell nicht immer ansprechend. Die Erläuterung der über 50 Tools nimmt ca. 90 Seiten ein. In ihrem zweiseitigen Ausblick gibt die Autorin am Ende ihres Werkes einen kurzen Impuls, wie sich Resilienz weiter entwickeln könnte. 

Fazit: Die Autorin greift mit ihrem Werk ein aktuelles und interessantes Thema auf, welches sie logisch nachvollziehbar aufbaut, mich in der Umsetzung allerdings nicht vollständig überzeugen konnte. Erfahrene Coaches, Berater und Beraterinnen sowie Therapeuten und Therapeutinnen erfahren nur wenig neue Impulse, dafür möglicherweise Bestätigung in ihrem bisherigen Vorgehen. Angehende Praktiker und Praktikerinnen finden in diesem Buch sicherlich erprobte und praxisnahe Anregungen und Hilfestellungen. 

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