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Markus Schenk

Unternehmensnachfolgen erfolgreich begleiten. Coaching bei komplexen Rechtsgeschäften einsetzen.

Rezension von Björn Rohde-Liebenau

2 Min.

Markus Schenk berät als Anwalt und Steuerberater Familienunternehmen und deren Inhaber u.a. in Nachfolgefragen. Seinen Beratungsansatz hat er in den letzten zwei Jahren mit einer Coaching-Ausbildung und dem vorliegenden Buch vertieft. Seinen Lesern stellt er die Instrumente für den Umgang mit Konflikten in der Unternehmensnachfolge vor: Rechts- und Steuerberatung, Mediation, Coaching und Therapie. In einem Coaching werden zunächst die Rollen der Klienten und ggf. weiterer Beteiligter herausgearbeitet. Diese leiten sich aus den drei Kreisen Familie, Unternehmen und Eigentum her und können auch auf den Schnittflächen liegen. Ein Coach wird folglich erfragen, wohin die zu begleitende Reise gehen soll: welcher Art ist das Engagement für und im Unternehmen – wie soll es weitergehen? Der Autor stellt sodann Coaching-Modelle vor und führt in „typische innerste Überzeugungen mit Bezug zur Unternehmensnachfolge“ ein. Diese stellen sich in den zwölf bewusst plakativ dargestellten Praxisfällen als Dreh- und Angelpunkt heraus. Präzise zeigt Schenk auf, wo Coaching einsetzen muss und wie Überzeugungen von Klienten (zumeist die Erbengeneration) als destruktiv erkannt und überwunden werden können. In Grundzügen werden zudem hilfreiche Instrumente aus der Corporate bzw. Family Governance dargestellt sowie Haltungen in der Führung und Kommunikation angesprochen. 

Während der Autor Mediationsvereinbarungen in Verträgen skeptisch gegenüber steht (die Mediation könnte nicht ausreichend freiwillig sein), sei ein Coaching der Erben, in den Beispielen angeregt vom Unternehmen, Inhaber oder deren Beratern, häufig erfolgreich. 

Damit ist der Nutzen des Buchs klar: wo Rechts- und Steuerberatung unbestritten nötig sind, können ergänzend Mediation und Coaching helfen, mit allen Beteiligten gemeinsam interessenorientiert wesentlich bessere Lösungen zu erzielen. Hier finden sich markante Beispiele und zahlreiche Hinweise auf geeignete Einstiegsstellen für einen Perspektivwechsel der Beteiligten, gerade wenn sie unverkennbar in einer Opferrolle verfangen sind. Schenks Schlüssel ist stets die Hinwendung zu den eigenen tatsächlichen Bedürfnissen und sodann der Perspektivwechsel bezüglich „innerster Überzeugungen“, soweit sie eigentlich tragisch destruktive Bewertungen sind.

Fazit: Schenk gibt mit seinem Buch umfassende Eindrücke, an welchen Stellen ein Coach oder Mediator Win-Win-Lösungen in der Nachfolgesituation unterstützen kann. 

Björn Rohde-Liebenau

Ombudsmann, Mediator und Coach
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