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Michael Loebbert

Professional Coaching – Konzepte, Instrumente, Anwendungsfelder. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Rezension von Dr. Hüseyin Özdemir

3 Min.

Das neue Buch von Dr. Michael Loebbert, Programmleiter der Coaching Studies an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und Coach, ist nicht nur für externe sowie interne Coaches sondern auch für Führungskräfte, Personalentwickler, Projektleiter etc., die in ihren Rollen in Organisationen auch coachend tätig sind, geeignet. Das Buch ist sinnvoll aufgeteilt. Das erste Kapitel befasst sich mit "konzeptionellen und methodischen Grundlagen", das zweite mit "Coaching in Organisationen" und das dritte mit "Coaching Advanced". Für den erfahrenen Coach gibt es in dem "advanced" Kapitel komplexere Themendarstellungen. Damit deckt das Buch ein breites Interessensgebiet sowie wesentliche Rollen, die mit Coaching zu tun haben, ab. Konkret handelt es sich bei den 21 Beiträgen um Material aus dem Coaching-Studiengang der FHNW. Die FHNW bildet seit über 15 Jahren Coaches aus und hat damit eine hohe Lernkurve erreicht, die sich in den Beiträgen zeigt. Der einleitende Beitrag vom Herausgeber geht auf die Weiterbildung ein. Das ganze Buch gibt für Interessenten einen sehr guten Einblick in die Weiterbildung. Es ist auch mutig, die Werke der Teilnehmer in solch einem Buch zu veröffentlichen. Der Leser wird jedoch schnell erkennen, dass die Beiträge fundiert sind und die Coaches professionell mit dem Thema Coaching umgehen.
Oftmals wird ja gefragt, "ob denn das nicht Beratung ist", was da im Coaching passiert. Der Beitrag von Wilmes und Loebbert geht auf den nicht so einfachen Zusammenhang von Coaching und Beratung ein. Der Herausgeber Loebbert ist in dem Buch sehr aktiv. Insgesamt ist er Autor bzw. Mitautor von gleich acht Beiträgen. Das sonst von Teamentwicklung schwer differenzierbare Thema Teamcoaching hat er auch gleich selbst in Angriff genommen. "Exotische" Beiträge wie "Coaching mit Humor" sind ebenso zu finden wie systemische, psychologische oder etwa gruppendynamische. Das altbekannte Problem der Trennung zwischen Coaching und Therapie lässt sich gut im gewagten Artikel von Schlüter über "Coaching bei seelischen Störungen" analysieren. Der Leser kann hier untersuchen, ob und wie die Grenze zu Therapie gehalten worden ist. Das Thema "Burnout" ist im Beitrag ebenso enthalten. Führungskräfte können u.a. im Beitrag "Coaching und authentische Führung" von Schlüter ebenso für ihre Rolle lernen. Die Schwierigkeit für Coaches, in Zeiten der Globalisierung und großer Entfernungen ihrer Arbeit nachzugehen, wird im Beitrag "Remote Coaching" von Becker-Hill pragmatisch bearbeitet. Auch die Forscher im Feld des Coachings kommen nicht zu kurz. Der Beitrag "Coachingforschung" von Wegener bespricht dieses Feld in komprimierter Form und gibt einen guten Überblick über den Stand der Coachingforschung. Literaturhinweise finden sich zur Genüge.
Mit über 400 Seiten und 21 Fachbeiträgen ist das Buch ein umfassendes und lesenswertes Werk geworden. Es bietet damit sowohl für aktive Coaches einen guten Einblick in die hier verschriftete professionelle Coaching-Praxis als auch für Interessenten der Coaching-Weiterbildung. Alles in allem ein sehr gutes Werk, das nicht nur einen Einblick in die Coaching-Weiterbildung eines renommierten Institutes ermöglicht, sondern auch eine gute und aktuelle Themenwahl der Coaching-Szene getroffen hat.
Fazit: Ein großes Spektrum des Coachings von "Verhaltenscoaching" bis "Remote Coaching" wird abgedeckt. Die Beiträge sind fundiert und interessant für aktive Coaches und Weiterbildungsinteressenten.

Dr. Hüseyin Özdemir

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