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Anna Egger, Martina Nohl

Micro-Inputs Veränderungscoaching: Die wichtigsten Modelle, Erklärungshilfen und Visualisierungen für das Coaching von Veränderungsprozessen.

Rezension von Björn Rohde-Liebenau

3 Min.

Der Untertitel von „Micro-Inputs Veränderungscoaching. Die wichtigsten Modelle, Erklärungshilfen und Visualisierungen für das Coaching von Veränderungsprozessen“ ist Programm. Nach einer Einführung und Übersicht ins Thema bietet das Buch dem interessierten Leser 45 Tools in sieben Kapiteln, die dem Coaching-Ablauf bei der Begleitung von Veränderungsprozessen folgen:

•    Die Veränderungslandschaft erkunden.
•    Den Rucksack für den Veränderungsweg packen.
•    Der Kampf mit Drachen und Dämonen.
•    Im Niemandsland orientieren.
•    Neue Landschaften erkunden.
•    Sich für die kommende Route entscheiden.
•    Kraftvoll und mutig reisen.

Jedes Kapitel lädt dazu ein, in die sprachlichen und grafisch aufbereiteten Bilder wie in eine Reise einzusteigen. So stellt sich dem Klienten schnell die Frage, wo er sich selbst in dem Bild sieht und verortet. Wer sich als Coach darauf einlässt, erlernt mit Hilfe der beiden Autorinnen den engagierten Umgang mit Bildern und findet auch ohne grafische Vorkenntnisse eine Anleitung für die mediale Unterstützung des Coaching-Prozesses.

Die beiden Autorinnen Martina Nohl und Anna Egger präsentieren eine gelungene und harmonische Zusammenarbeit von Text und Grafik. Damit regen sie dazu an, Sprache und Bilder in der eigenen Coaching-Arbeit eng verzahnt wirken zu lassen. Für zwei Coaching-Beispiele schlagen sie einen Ablauf vor, der bis zu acht der insgesamt 45 vorgestellten Tools beinhalten kann. Jedoch sind die „Micro-Inputs“ eindeutig nicht so klein, dass man sich ein Coaching allein mittels einer Abfolge dieser Tools in einer Sitzung vorstellen könnte. Coaches werden sich vor dem Einsatz überlegen, wie sie den aktuellen Prozess wirklich subtil begleiten, um für den Klienten effektiv zu sein. Wenn Nutzer des Buchs einen einzigen der „Micro-Inputs“ in eine Coaching-Sitzung integrieren, kann der zu einem mächtigen Verstärker der Wahrnehmung werden und den vom Klienten angestrebten Veränderungsprozess beschleunigen.

Der klare Aufbau des Buchs und die strukturierte Darstellung der einzelnen Tools erleichtern es dem Coach in jedem Fall, auch während eines laufenden Coachings ein für die jeweilige Phase passendes Tool zu finden. Die Tools und Modelle sprechen unterschiedliche persönliche Entwicklungsstände und Perspektiven an und lassen sich verschiedenen Coaching-Ansätzen zuordnen. Dabei machen die Autorinnen deutlich, dass sie auf tiefgehende und längerfristig wirkende Transformationsprozesse setzen. So wird auch plausibel, dass in acht (oder mehr) Sitzungen acht verschiedene, jeweils passende Tools eingesetzt werden. Dass der Klient selbst den Stift in die Hand nimmt, um mehr als die eigene Position zu verorten, ist dabei nicht vorgesehen (– wird aber grundsätzlich auch nicht untersagt).

Fazit: Das Buch bietet sich besonders für die Begleitung in privaten Veränderungsprozessen und beim beruflichen Neustart an, da viele der Beispielsituationen aus diesen Bereichen stammen. Bei anderen Coaching-Zielen liefert das Buch Anregungen und sichere Grundlagen für grafische Interventionen.

Björn Rohde-Liebenau

Ombudsmann, Mediator und Coach
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