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Kirsten Dierolf

Lösungsfokussiertes Teamcoaching.

Rezension von Björn Rohde-Liebenau

2 Min.

Vorangestellt sind dem Praxiswerk „Lösungsfokussiertes Teamcoaching“ von Kirsten Dierolf zwei Vorworte von Daniel Meier und Matthias Varga von Kibéd. Das Buch endet mit einer Bibliografie, die mit „Referenzen“ überschrieben ist, und vier Stimmen zum Buch. In die beschriebenen Übungen, Interventionen und Praxisbeispiele bezieht die Autorin viele Vertreter der lösungsfokussierten Schule zur Erläuterung kurzer Coaching- bzw. Therapie-Interventionen kollegial mit ein.
Zunächst führt Dierolf anregend und einladend in die Grundlagen lösungsfokussierten (Team-) Coachings ein. Dass sich dahinter eine enorme, eklektisch herangezogene wissenschaftliche Fundierung verbunden mit erfahrungsbasierter Intuition verbirgt, wird während der Lektüre deutlich erkennbar. Im Sinne des lösungsfokussierten Ansatzes wird dies jedoch weder analysiert noch problematisiert. Unterschiede zu anderen Methoden erwähnt die Autorin beiläufig und veranschaulicht dabei auf zweierlei Weise Lösungsfokussierung: als etwas, das (andernorts) durchaus seinen Platz hat und als Beispiel dafür, was gelegentlich vielleicht erfolgversprechend, aber sicher nicht lösungsfokussiert wäre – wie etwa, zunächst alle Probleme auf den Tisch bringen zu wollen.
In einem längeren Abschnitt lernen die Leser mehr über die erweiterten bzw. gelegentlich andersartigen Anforderungen des Team-Coachings. Die Autorin erklärt hier, wie auch in den nachfolgenden Darstellungen zehn ausgewählter Werkzeuge, wie sich Konzepte, Prozesse und Tools auf die (Team-) Situation hin weiterentwickeln lassen. Dierolf zeigt zudem, wie sich bekannte Interventionen auf mehr Lösungsfokussierung ausrichten lassen, und wo die Grenzen für die Adaption klassischer Tools liegen, wenn diese beim besten Willen nicht lösungsfokussiert funktionieren. Den möglichen Ablauf eines lösungsfokussierten Team-Coachings stellt sie zunächst in seiner einfachsten Form dar, um sodann in unzähligen Beispielen mögliche Abläufe in unterschiedlichen Situationen weiter zu veranschaulichen.
Augenzwinkernd erläutert Dierolf den lösungsfokussierten Umgang mit „schwierigen“ Teammitgliedern und Situationen, die Coaches herausfordern können. In dem, was andere als „schwierig“ wahrnehmen könnten, zeigt sie die Kooperationsangebote. Die Lösung liegt (wie so oft im Coaching) regelmäßig schon in der Auftragsklärung. Im Team-Coaching erteilt formal meist nicht das Team selbst den Auftrag. Eine Gelegenheit, weitere Stakeholder in die Lösungsfokussierung einzubeziehen.
Fazit: Dierolfs Weiterentwicklung des in der Familientherapie entdeckten lösungsfokussierten Ansatzes ins Team-Coaching wirkt organisch und selbstverständlich. Im Businesskontext ist er für Einzel-Coachings längst akzeptiert.

Björn Rohde-Liebenau

Ombudsmann, Mediator und Coach
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