Matthias Lauterbach

Gesundheitscoaching. Strategien und Methoden für Fitness und Lebensbalance im Beruf.

Rezension von Dr. Anne Katrin Matyssek

3 Min.


Das Buch macht schon auf den ersten Blick einen ausgesprochen seriösen und abwechslungsreichen Eindruck: Das Inhaltsverzeichnis erstreckt sich über fünf Seiten. Es gibt ein umfangreiches Literaturverzeichnis, vier Gastbeiträge von namhaften Autoren aus Wissenschaft und Praxis und das erste Durchblättern zeigt eine Vielzahl an unterschiedlichen Visualisierungen von Inhalten. Und tatsächlich ist dem Arzt und Organisationsberater Matthias Lauterbach ein praxisnahes und zugleich wissenschaftlich fundiertes Buch gelungen, das eine sinnvolle Ergänzung darstellt zu seinem Ratgeber "So bleibe ich gesund! Was Sie für Ihre Gesundheit, Lebensenergie und Lebensbalance tun können": Der Ratgeber bietet wertvolle Anregungen für den Coaching-Klienten, das Buch "Gesundheitscoaching" liefert das entsprechende Hintergrundwissen und viele praktische Anregungen für den Coach.
Das Buch ist in einen theoretischen Teil, die methodische Umsetzung, Standardsituationen von Gesundheitscoaching, einen Ausblick und die Gastbeiträge unterteilt. Der Autor betrachtet Gesundheitscoaching aus einer systemischen Perspektive, der zugrundeliegende Gesundheitsbegriff ist dementsprechend positiv und prozesshaft definiert.
Den theoretischen Hintergrund liefern das Salutogenese-Konzept von Antonovsky, das Resilienzkonzept, das Konzept der Lebensbalancen sowie die Fokussierung auf Sinnfragen und Genussfähigkeit. Am Ende des theoretischen Teils ordnet Lauterbach Gesundheitscoaching ein in den Kontext von betrieblichem Gesundheitsmanagement, Organisations- und Personalentwicklung.
Der methodische Teil beschreibt konkrete Werkzeuge für die Gestaltung von Coaching-Prozessen, wie z.B. ein Check-Up-Interview, Kreisdiagramme zur Visualisierung von Balancen oder Briefe an den Kunden. Hier lässt der Autor den Leser quasi über die Schulter gucken. Wichtig ist - kein Wunder vor dem Hintergrund des Salutogenese-Konzepts - die Beschäftigung mit den Ressourcen des Klienten. Am Beispiel einer Balanced-Scorecard zeigt Lauterbach, wie sich Prinzipien des Projektmanagements auf das Gesundheitscoaching übertragen lassen und dockt damit an der Lebenswelt und Terminologie seiner Klienten an, was die Akzeptanz dieses Ansatzes stark befördern dürfte. Auch Checklisten sowie systemische Strukturaufstellungen und Fotoinszenierungen gehören zum Spektrum seiner Methoden. Außerdem gibt es Bausteine für die Themen Schlaf, Entspannung, Ernährung und Partnergespräche. Methoden zum gesundheitsorientierten Führungsverhalten und die Vorstellung von Seminaren zur Entwicklung von Gesundheitsorientierung runden diesen Teil ab.
Der dritte Teil beschäftigt sich mit vier Standardsituationen von Gesundheitscoaching. Der Einstieg ins Coaching erfolgt in der Praxis häufig über das Thema Stress: Der Klient klagt über Belastungssymptome und wünscht sich eine Reduzierung derselben. Daher stellt stressbezogenes Coaching eine Standardsituation dar, ebenso das Gesundheitscoaching bei Veränderungen, bei bereits vorhandenen Symptomen sowie nach körperlichen Erkrankungen.
In den vier Gastbeiträgen geht es um Gesundheitscoaching aus bewegungsmedizinischer Sicht, um Gesundheitscoaching bei der Volkswagen AG, um Stressbewältigung aus psychoneuroimmunologischer Sicht und um gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung als Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Das Buch ist durchweg gut lesbar und auch für solche Leser verständlich, die mit gesundheitspsychologischen Konzepten bislang vielleicht weniger gut vertraut sind. Fazit: Das Buch bietet eine seriöse wissenschaftliche Fundierung und liefert etliche gute Praxisvorschläge für alle, die sich in Coaching-Prozessen mit der Förderung von Gesundheit beschäftigen.

Dr. Anne Katrin Matyssek

do care!, Düsseldorf
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