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Anke Nienkerke-Springer

Evolution statt Revolution. Unternehmerische Zukunft verantwortungsvoll gestalten.

Rezension von Prof. Dr. Klaus Eckrich

3 Min.

In ihrem Buch „Evolution statt Revolution“ beleuchtet Anke Nienkerke-Springer die Rolle des Menschen als Unternehmerpersönlichkeit. Sie geht zwei Fragen auf den Grund: (1) Welches sind die unternehmerischen Antriebe, die Zukunft zu gestalten? (2) Und wie kann hierdurch die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen gesichert werden? Dabei stellt die Autorin dem Mantra von fundamentaler Veränderung in disruptiven Zeiten ihren Ansatz gegenüber, sich mit evolutionären Strategien kontinuierlich auf neue Umfeldbedingungen einzustellen.

Nienkerke-Springer, Psychologin und zertifizierter Coach, die sich bereits seit langem mit der Entwicklung von Führungs- und Unternehmerpersönlichkeiten beschäftigt, entwickelt ihren Ansatz in drei Teilen. Den Fokus richtet sie dabei auf die ungewöhnliche Perspektive der Entwicklung des Unternehmens als Persönlichkeit. In Teil I „So ist es!“ identifiziert sie die Merkmale von evolutionären Unternehmen mit Persönlichkeit. In fünf Kapiteln arbeitet sie die Unterschiede zu Unternehmen heraus, die sie als nicht-evolutionär einschätzt. Teil II „So gelingt es!“ erläutert Entwicklungsstrategien zum evolutionären Unternehmen. Als Kernelemente sieht die Autorin evolutionäre Kraft und evolutionäre Prinzipien. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Menschen, die von starken Unternehmerpersönlichkeiten geleitet werden. Im anschließenden Teil „So bleibt es lebendig“ sensibilisiert Nienkerke-Springer für Gründe des Scheiterns und zeigt in einem Zehn-Schritte-Programm, wie man sein Unternehmen auf den Weg der Evolution bringt.

Das Buch richtet sich an Unternehmer, Entscheider und Führungskräfte, die die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens stärken wollen. Gedankenanstöße finden auch Coaches, Berater und operativ tätige Changemanager.

An den Leser richtet Nienkerke-Springer zwei Appelle, die mit Blick auf die real existierende Führung in vielen Unternehmen Ungewöhnliches verlangen: (1) Das Vorhandene genauer anschauen, anstatt nur das Neue auf den Schild nehmen. (2) Die Würde, Kraft und Energie des Vorhandenen wertschätzen. Mancher Führungsverantwortliche wird das nicht gern hören, zwingt es ihn doch, sein Führungsparadigma zu überdenken, das darin besteht, dass nur das „Neue“ (in Wirklichkeit das „Eigene“) gut ist, während das „Alte“ (in Wirklichkeit die Vorstellung der Anderen) nicht zukunftsfähig ist.

Bereichert werden die Ausführungen durch kleine Episoden, z.B. „Eine Weihnachtskarte mit ihren Folgen“ (S. 38ff.) und „Was die Dampfmaschine mit Kulturwandel zu tun hat“ (S. 61). Teil III erscheint insgesamt etwas knapp. Hier wünscht sich der Leser mehr Anstöße zu der Frage, welche Störungen der evolutionäre Kurs verkraftet, etwa wenn das Unternehmen mit einem Personalwechsel an der Spitze oder einem Wechsel im Entscheiderkreis konfrontiert wird.

Fazit: Ein lesenswertes Buch, das anregt, die eigene Haltung kritisch zu beleuchten und ausgetretene Pfade des Managementdenkens zu verlassen. Es gibt sowohl grundsätzliche als auch ganz konkrete Handreichungen zu der Frage, wie man sein Unternehmen zukunftsfähig macht.
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