Olaf Hinz

Change Maker. Wirksame Veränderungen unter maximaler Unsicherheit.

Rezension von Thomas Webers

2 Min.

Change ist auch nicht mehr das, was er mal war, könnte man witzeln. Er selbst verändert sich. Der Altmeister der Organisationspsychologie, Kurt Lewin, sprach noch simpel vom Auftauen, Verändern und erneutem Einfrieren. Das war Ende der 1930er-Jahre. Seitdem hat sich die Welt enorm verändert. Vor allem ist sie schneller geworden – und komplexer. Auf die erste Garde der Change-Technokraten und -Strategen folgte die zweite Garde der Organisationsentwickler. Weitere Wellen und Moden folgten. Es könnte einem glatt schwindelig werden.

Olaf Hinz kennt die Turbulenzen nur zu gut. Wer wie er im Bermudadreieck des Projektmanagements jahrelang seine Erfahrungen gemacht hat, den erschüttert so schnell nichts. Als Business-Coach hat er anschließend vielen Klienten geholfen, den Job besser zu bewältigen. Nun ist er angetreten, das Change-Management zu verändern. Denn die digitale Transformation braucht ein robustes Framework an Methoden. Es geht ihm um das Wie der Veränderung. Daher destilliert er ein Set an alten, bewährten Methoden heraus und reichert den Fundus mit erfolgversprechenden neuen an. Sehr pragmatisch also, kurzweilig und pointiert. Er verliert sich nicht in Details und Hintergründen, sondern kommt schnörkellos auf den Punkt.

Das Buch gliedert sich in sieben Kapitel, die zweigeteilt daherkommen. Zunächst werden konzeptionelle Überlegungen vorgetragen, dann folgt ein Methodenset. So werden beispielsweise im ersten Kapitel kurz und knapp vier Säulen und fünf Prinzipien wirksamer Transformation vorgestellt. Im Methodenteil werden Kanban, Objectives and Key Results (OKR), Design Sprint und User Story behandelt.

Segeln auf Sicht und konstruktiver Umgang mit Emotionen und Widerstand sind die weiteren Themen. Es folgen Kapitel zur Inszenierung der Veränderung, zur Selbstorganisation und zur Wirksamkeit. All dies liest sich wie eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen zum Thema, fast wie ein Zettelkasten oder Manual. Pragmatiker können damit gleich loslegen. Die eher Vorsichtigen werden sich an anderer Stelle lieber vertiefen wollen oder gleich beraterischen Beistand anfordern. Vermutlich auch keine schlechte Idee. Denn über die Risiken und Nebenwirkungen diverser Methoden lässt sich der Autor in seiner kompakten Art eben auch nicht groß aus.

Fazit: Ein kompaktes Vademecum des modernen Change-Managements für die erste Orientierung, das die kompetente beraterische Unterstützung jedoch nicht ersetzen kann.
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